Du willst deine Motorradbremsen selbst reparieren und Geld sparen?
Viele Motorradfahrer trauen sich nicht an ihre Bremsen ran und zahlen unnötig hohe Werkstattkosten.
Dabei kannst du viele Reparaturen mit dem richtigen Know-how selbst durchführen.
Hier erfährst du, wie du deine Motorradbremsen sicher und professionell selbst reparierst.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen der Motorradbremsen-Reparatur
Motorradbremsen selbst reparieren ist durchaus möglich, erfordert aber handwerkliches Geschick und das richtige Werkzeug. Die meisten modernen Motorräder verwenden hydraulische Scheibenbremsen, die aus wenigen Hauptkomponenten bestehen: Bremsscheibe, Bremssattel, Bremsbeläge und Bremsflüssigkeit.
Bevor du mit der Reparatur beginnst, solltest du dir über die Verantwortung im Klaren sein. Bremsen sind sicherheitsrelevante Bauteile – ein Fehler kann schwerwiegende Unfälle verursachen. Wenn du dir unsicher bist, lass die Finger davon und suche eine Fachwerkstatt auf.
Welche Arbeiten kannst du selbst durchführen?
Einfache Reparaturen für Anfänger
Als Einsteiger solltest du mit einfachen Arbeiten beginnen:
- Bremsbeläge wechseln
- Bremsscheiben reinigen
- Bremssättel säubern
- Sichtkontrolle der Bremsanlage
Diese Arbeiten sind relativ unkompliziert und bergen wenig Risiko, wenn du sorgfältig vorgehst.
Fortgeschrittene Reparaturen
Mit mehr Erfahrung kannst du auch komplexere Arbeiten übernehmen:
- Bremsflüssigkeit wechseln
- Bremssystem entlüften
- Bremsschläuche erneuern
- Bremssattel überholen
Schritt-für-Schritt Anleitung: Bremsbeläge wechseln
Der Wechsel der Bremsbeläge ist die häufigste Bremsen-Reparatur und ein guter Einstieg.
Benötigtes Werkzeug
- Inbusschlüssel-Satz
- Bremskolben-Rücksteller oder große Zange
- Kupferpaste
- Neue Bremsbeläge
- Arbeitshandschuhe
Durchführung
Zuerst stellst du das Motorrad sicher auf den Hauptständer oder Montageständer. Entferne das entsprechende Rad komplett, um besseren Zugang zu haben.
Löse die Befestigungsschrauben des Bremssattels oder die Haltestifte der Bremsbeläge – je nach Bauart deines Motorrads. Merke dir unbedingt die Reihenfolge der Bauteile, am besten machst du Fotos während der Demontage.
Drücke die alten Bremsbeläge vorsichtig heraus und reinige den Bremssattel gründlich. Bevor du die neuen Beläge einsetzt, musst du die Bremskolben zurückdrücken. Verwende dafür einen speziellen Rücksteller oder eine saubere Zange.
Wichtige Sicherheitshinweise
Arbeitsplatz und Vorbereitung
Arbeite niemals unter Zeitdruck an deinen Bremsen. Sorge für ausreichend Licht und eine saubere Arbeitsumgebung. Schmutz in der Bremsanlage kann zu gefährlichen Funktionsstörungen führen.
Verwende immer die vom Hersteller vorgeschriebenen Bremsbeläge und Bremsflüssigkeit. Billige Nachbauten können die Bremsleistung erheblich beeinträchtigen.
Motorradwerkzeug ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Reparaturen.
Nach der Reparatur
Nach jeder Bremsen-Reparatur ist eine ausgiebige Testfahrt auf privatem Gelände oder verkehrsarmem Gebiet Pflicht. Teste die Bremswirkung langsam und steigere dich allmählich.
Prüfe den Druckpunkt des Bremshebels mehrmals, bevor du wieder am Straßenverkehr teilnimmst. Ein schwammiges Gefühl deutet auf Luft im System hin – dann musst du die Bremse entlüften.
Grenzen der Selbstreparatur erkennen
Nicht alle Bremsenprobleme solltest du selbst angehen. Bei defekten Hauptbremszylindern, gerissenen Bremsscheiben oder komplexen ABS-Problemen ist der Gang zur Fachwerkstatt unumgänglich, Motorradbremsen zu testen ist ebenfalls eine Aufgabe für den Spezialisten.
Auch wenn du nach mehreren Versuchen das Problem nicht lösen kannst, zögere nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Die Kosten für eine Werkstatt sind immer noch günstiger als die Folgen eines Bremsversagens.
Motorradbremsen selbst reparieren kann durchaus sinnvoll und kostensparend sein, wenn du systematisch vorgehst und deine Grenzen kennst. Mit der richtigen Vorbereitung und dem nötigen Respekt vor der Technik kannst du viele Reparaturen erfolgreich selbst durchführen. Wichtig ist, dass du niemals Kompromisse bei der Sicherheit eingehst – im Zweifel gilt immer: Sicherheit vor Sparsamkeit.